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Geschätzte Lesedauer: 8 Minuten
Der moderne Arbeitsplatz wird immer flexibler, denn dank Technologie gibt es inzwischen diverse Möglichkeiten, wenn es darum geht wie, wann und wo wir arbeiten. Dementsprechend durchlaufen auch formelle Strukturen, die seit Jahrzehnten gelten, derzeit große Veränderungen. Bei dem Thema professioneller Kleidung scheinen diese Veränderungen allerdings halt zu machen. Glaubt man den Prognosen, so soll der globale Umsatz für Arbeitskleidung im Jahr 2024 die 41 Milliarden Dollar Marke übersteigen.
Eine neue Studie von Maxwell-Scott hat jetzt gezeigt, dass 68 % der Einwohner im DACH-Raum professionelle Kleidung bei der Arbeit nach wie vor als wichtig empfinden. Das Tragen formeller Arbeitskleidung scheint also auch noch heute, in Zeiten von Start-ups und legeren Dresscodes, immer noch seinen Platz in der Gesellschaft zu haben. Die hier vorgestellte Studie untersucht nicht nur die Einstellung deutschsprachiger Frauen und Männer zu professioneller Kleidung, sondern zeigt auch, wie uns Kleidung in professionellen Situationen bestärken kann. Es ist ganz einfach die beste nonverbale Kommunikationshilfe.
Verglichen zur verbalen Kommunikation, wie beispielsweise professionelle Manieren, hat das Tragen professioneller Kleidung bei der Arbeit einen unumstrittenen Effekt. So gibt grundsätzlich einer von fünf Einwohnern im DACH-Raum an, unprofessionelle Kleidung als inakzeptabel zu empfinden. Vor allem unter den deutschsprachigen Männern ist diese Meinung vorherrschend. Vier von zehn der teilnehmenden Herren empfinden unprofessionelle Kleidung bei der Arbeit als inakzeptabel. Diese Ergebnisse legen nahe, dass das Tragen professioneller Kleidung trotz immer legereren Dresscodes noch immer ein wichtiger Faktor ist, um in der heutigen Arbeitswelt zu überzeugen.
Petra Barsch, Karriereberaterin und Trainerin, hat professionelle Kleidung deshalb einen so hohen Stellenwert, weil sie “vieles ausdrückt, was den Träger schützt, seine Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe oder einem Berufsstand anzeigt, Werte demonstriert und die Individualität unterstreicht.” Sie erklärt, dass das Tragen professioneller Kleidung bei der Arbeit nicht nur für das eigene Selbstvertrauen wichtig ist, sondern auch beeinflusst, wie andere uns wahrnehmen. “Einen Arzt im weißen Kittel halten weniger Leute für unfähig als einen Arzt in Jeans.”, sagt Barsch.
Sebastian Arps, Inhaber von Elementartraining und Transformationsexperte, erklärt weiter, dass professionelle Kleidung nicht nur der Erfüllung von Erfüllung von Erwartungen, Regeln und Vorschriften dient. Laut Arps beeinflusst professionelle Kleidung unsere Haltung von innen nach außen, wodurch wir von anderen positiv wahrgenommen werden. Dies veranschaulicht, dass professionelle Kleidung auch am modernen Arbeitsplatz noch von großer Wichtigkeit ist.
Vor allem beim Vorstellungsgespräch ist ein guter erster Eindruck wichtig. Laut den Studienergebnissen spielt das Tragen professioneller Kleidung hierbei eine große Rolle. Mehr als 5 von 10 der 30 bis 59-Jährigen würden einen Bewerber nicht einstellen, wenn dieser in legerer Kleidung zum Vorstellungsgespräch erscheint. Vor allem unter den deutschsprachigen Männern hat das Tragen angemessener Kleidung hier einen hohen Stellenwert. Knappe 60 % würden einen Bewerber, der sich leger anzieht, ablehnen. Verglichen dazu sind es bei den Frauen nur 40 %, die sich gegen einen Kandidaten entscheiden würden, wenn dieser nicht in Anzug und Krawatte zum Gespräch erscheint.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Tragen legerer Kleidung bei einem Vorstellungsgespräch durchaus einen negativen Eindruck hinterlässt, der sich unter anderem auch auf den Erfolg des jeweiligen Kandidaten auswirken kann. Barsch erklärt, dass, obwohl der Dresscode an vielen Arbeitsplätzen immer lockerer wird, die Menschen noch immer der Ansicht sind, dass ein legerer Kleidungsstil zum Vorstellungsgespräch nicht akzeptabel ist. Für Barsch gilt:
“Unsere Gesellschaft kauft die Verpackung mit. Daher ist sie auch bereit, für eine entsprechend aussehende Verpackung mehr zu zahlen und die Inhalte als gewichtiger anzusehen.”
Ulrike Winzer, Gastrednerin und Wirtschaftsexpertin mit 25 Jahren Erfahrung, unterstützt diese Theorie. Sie erklärt, dass professionelle Kleidung die Wertschätzung einer Situation oder eines Gesprächspartners darstellt. Ihr Fazit lautet: “Professionelle Kleidung ist im beruflichen Kontext eine Schlüsselkomponente für Selbstvertrauen und Erfolg!” Vor diesem Hintergrund scheint das Tragen professioneller Kleidung zum Vorstellungsgespräch ein entscheidender Hinweis für den Personaler zu sein, dass sie vom jeweiligen Bewerber respektiert werden.
Auch Jasmin Leheta, Styling- und Shopping-Coach, stimmt zu, dass “für den Anlass gekleidet zu sein, nur Vorteile bringt.” Die Studienergebnisse und Einblicke von Experten zeigen ganz klar, dass professionelle Kleidung für den Bewerber eine entscheidende Methode ist, um beim potenziellen Arbeitgeber einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen und so Erfolge im Einstellungsprozess zu verzeichnen.
Unprofessionelle Kleidung wirkt sich jedoch nicht nur negativ auf den ersten Eindruck aus. Die Studie zeigt, dass sich knapp 40 % der Einwohner im DACH-Raum eine schlechte Meinung über jemanden bilden, wenn dieser sich unprofessionell kleidet. Interessanterweise kann hier auch eine unterschiedliche Meinung zwischen den Geschlechtern gefunden werden. Während sich nur drei von zehn Frauen eine schlechte Meinung über jemanden in legerer Kleidung bilden, sind es unter den Männern bereits mehr als vier von zehn. Dies deutet darauf hin, dass das Tragen von professioneller Kleidung als nonverbales Kommunikationsmittel eine größere Relevanz für Männer besitzt.
Fest steht, dass wir mit der bewussten Wahl unserer Kleidung den erzielten Effekt bei unserem Gegenüber beeinflussen können. Der professionelle Dresscode ist für Männer und Frauen jedoch sehr unterschiedlich. Mit Hemd, Anzug und Krawatte haben die Herren nur eine sehr eingeschränkte Auswahl. Frauen hingegen haben mehr Möglichkeiten, wenn es um die Auswahl von professioneller Kleidung geht.
Die Studie zeigt allemal, wie negativ sich das Tragen legerer Kleidung in Arbeitssituationen auf den ersten Eindruck auswirken kann, speziell beim männlichen Geschlecht. Dieses Ergebnis kann zu einem bestimmten Grad auf die eingeschränkte Auswahl an Arbeitskleidung für Männer zurückgeführt werden.
Die Studie bringt ein weiteres, interessantes Ergebnis hervor: 70 % der Studienteilnehmer im DACH-Raum fühlen sich durch das Tragen professioneller Kleidung am Arbeitsplatz gestärkt. Es scheint, dass deutschsprachige Männer und Frauen von professioneller Kleidung bei der Arbeit positiv beeinflusst werden, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Vor allem für Frauen ist dies nicht überraschend, da Power-Dressing in der heutigen Zeit von einem großen Teil der weiblichen Arbeitskräfte verwendet, um sich am Arbeitsplatz zu behaupten. Maxwell-Scott International Marketing Director, Julia Munder, kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen:
“Die Studie zeigt, dass das Tragen professioneller Kleidung nicht nur eine oberflächliche Zur-Schau-Stellung der eigenen Position im Unternehmen ist, sondern ein Werkzeug, das jedem dabei helfen kann, seine eigene Kompetenz auszudrücken. Diese Art des Kleidens gibt uns mehr Selbstvertrauen, wodurch wir uns in Arbeitssituationen mutiger fühlen.”
Dies wird von Winzer bestätigt, die argumentiert, dass professionelle Kleidung den Spiegel der eigenen beruflichen Persönlichkeit darstellt, die persönliche Position unterstreicht und unser Selbstwertgefühl stärkt. Trotz der zunehmenden Verbreitung von Freizeitbekleidung am Arbeitsplatz behält professionelle Kleidung seine Wichtigkeit.
Die Studie zeigt: Professionelle Kleidung hat Power. Sie beeinflusst die Menschen um uns herum, signalisiert unsere Kompetenz und stärkt das Selbstvertrauen. So wie professionelle Manieren ein gewisses Maß an Respekt vermitteln, so zeigt das Tragen adäquater Arbeitskleidung die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe oder Beruf und demonstriert unsere Werte und Individualität. Sie sorgt für eine positive Wahrnehmung anderer und überzeugt das Gegenüber von der eigenen Kompetenz. Aus diesem Grund ist professionelle Kleidung für den ersten Eindruck so relevant, vor allem beim Vorstellungsgespräch. Männer und Frauen fühlen sich durch das Tragen professioneller Kleidung gleichermaßen gestärkt, immerhin vermittelt sie unsere berufliche Position und Kompetenz. Was sich herauskristallisiert ist, dass, ganz egal wie sehr sich der moderne Arbeitsplatz an unser Leben anpasst, professionelle Kleidung ist und bleibt ein entscheidender Faktor für Mann und Frau.
Eine umfassende Infografik der Ergebnisse sowie weitere Snippets können hier heruntergeladen werden.